African American Intellectual History Society
Die schwierigsten Erkenntnisse der Geschichte teilen, um die Zukunft zu verbessern
„Darum ist die Zusammenarbeit so wichtig. Ich begann damit, Bücher mit Websiten zu verlinken, auf denen Besucher die Ressourcen des #CharlestonSyllabus kaufen konnten. Einer der Bibliothekare schlug vor, direkt eine Verknüpfung zu WorldCat.org herzustellen. Das ist sehr sinnvoll, denn Sie müssen die Bücher ja nicht kaufen. Sie können auch zu einer Bibliothek in Ihrer Nähe gehen und deise dort ausleihen.“
Keisha N. Blain
President, African American Intellectual History Society und Associate Professor, University of Pittsburgh
Am 17. Juni 2015 schoss ein weißer Jugendlicher auf Besucher einer Bibelgruppe in der historischen Mother Emanuel African Methodist Episcopal Church in Charleston, South Carolina, und tötete neun Schwarze. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Schütze die Kirchenbesucher aus rassistischen Gründen angegriffen hatte. Eines der Opfer war Cynthia G. Hurd, die Leiterin der St. Andrews Regional Library der Charleston County Public Library. Diese Tragödie trug zu den laufenden Diskussionen über den systemimmanenten Rassismus bei, mit dem Afroamerikaner tagtäglich konfrontiert werden.
„Wie viele andere auch, war ich nach diesen Geschehnissen sehr erschüttert, zutiefst bestürzt, traumatisiert und wütend“, so Chad Williams, der heute den Samuel J. and Augusta Spector-Lehrstuhl in Geschichte an der Brandeis University innehat. „Mich hat zudem frustriert, dass ich keine wirksamen Gespräche über die traurigen und problematischen Themen führen konnte, auf denen Tragödien wie diese beruhen.“ Chad drückte seinen Wunsch nach diesen Gesprächen auf Twitter aus, und Keisha Blain, damals Assistant Professor für Geschichte an der University of Iowa und heute Associate Professor an der University of Pittsburgh, stimmte zu. „Ich war so frustriert“, erklärte Keisha. „Mir war klar, dass es erhebliche Wissenslücken über die lange Geschichte der rassistischen Gewalt in unserem Land und auf der ganzen Welt gibt.“
Keisha, Chad und viele andere begannen damit, Links zu wichtigen schulischen Ressourcen mit dem Hashtag #CharlestonSyllabus zu posten. Mit diesem Hashtag ist es nicht schwer, diese Liste auf Twitter zu finden. Keisha merkt jedoch an: „Ich war der Meinung, dass es notwendig ist, eine Momentaufnahme zu erstellen.“ Sie begann damit, diese Ressourcen auf der Website der African American Intellectual History Society, der sie inzwischen als Präsidentin vorsteht, zusammenzutragen. „Damit wollte ich festhalten, wie wichtig dieser Moment war“, fügt sie hinzu. „Viele Menschen wollten sich über Race-bezogene Fragen unterhalten. Also wollte ich eine Liste zusammenstellen, damit sie tatsächlich auf den Lesestoff zugreifen können, der für diese Gespräche erforderlich ist.“
„Der #CharlestonSyllabus bietet Menschen die Möglichkeit, ein Buch zu lesen und danach das Gefühl zu haben: 'Wenn ich schon nicht sagen kann, konnte ich wenigstens etwas lernen!' Ich glaube, das ist ein wichtiger erster Schritt für produktive Gespräche.“
Chad Williams
Samuel J. and Augusta Spector-Lehrstuhl in Geschichte, Brandeis University
„Binnen einer Stunde sah ich mehr als 500 Tweets mit dem Hashtag“, erinnert sich Keisha. Dazu kam ein kontinuierlich und gut gefüllter E-Mail-Posteingang bei Chad. Als sie kurz davor waren, in Informationen zu ertrinken, erhielten sie einen Tweet von Cecily Walker, Assistant Manager for Community Digital Initiatives der Vancouver Public Library, die fragte, ob sie Hilfe benötigten. Bald beteiligten sich weitere Personen an diesem Projekt, unter anderem Ryan Randall, damals noch MTA-Student an der Indiana University Bloomington und heute am College of Western Idaho, Melissa Morrone, Supervising Librarian der Brooklyn Public Library, und Elliot Brandow, zu der Zeit Senior Digital Scholarship Librarian/Bibliographer für Geschichte am Boston College und heute an der Tufts University.
Gemeinsam unterteilten sie die Vorschläge in Kategorien und fügten sie zu einer bibliografischen Liste zusammen. Cecily schlug vor, die Titel mit WorldCat.org zu verknüpfen, damit alle auf die Informationen der Bibliotheken zugreifen können. Elliot versah die #CharlestonSyllabus-Ressourcen mit Kennungen in WorldCat.org™, damit Bibliothekare schnell erkennen können, welche davon sich bereits in ihren Beständen befinden. Chad erklärte, dass diese Arbeit die „Bedeutung der African American Intellectual History Society als Anlaufstelle für die Verbreitung von Wissen über die Geschichte und Traditionen der schwarzen Kultur und Geschichte“ hervorhebt. Er fügt hinzu, dass „auch die Verknüpfung zur Arbeit der Bibliothekare“ sehr wertvoll ist.
Über #CharlestonSyllabus werden auch weiterhin Vorschläge von Bibliothekaren, Wissenschaftlern und der allgemeinen Öffentlichkeit über Ressourcen gesammelt. Zu diesen Ressourcen gehören Belletristik, Filme, Musik, Kinderbücher und vieles mehr. „Eines der interessantesten Ergebnisse dieses Projekts“, so Chad, „sind die #CharlestonSyllabus-Auslagen, die an öffentlichen und Universitätsbibliotheken entwickelt wurden. […] Damit wird deutlich, wie viel Einfluss dieses Projekt haben könnte.“ Er und Keisha hoffen, dass noch mehr Bibliotheken die aktuelle Dynamik aufnehmen und Buchclubs und Gesprächsgruppen umsetzen. Zusammen mit Kidada E. Williams, Associate Professor an der Wayne State University, brachten sie außerdem das Buch Charleston Syllabus heraus, in dem Ausschnitte von Essays gesammelt wurden, die eine Übersicht über ethnische Beziehungen, rassistische Gewalt und den Bürgerrechtsaktivismus bieten. Im Februar 2021 veröffentlichten Keisha und Ibram X. Kendi, Gründer des Boston University Center for Antiracist Research, das Werk Four Hundred Souls zur Geschichte der 400 Jahre währenden Reise afroamerikanischer Menschen von 1619 bis heute mit Beiträgen von insgesamt 90 Autoren.
„Hoffentlich“, so Chad, „finden Leser diese Informationen nützlich, um ihre Kenntnisse über alle Fragen in Verbindung mit Charleston und den allgemeinen Problemen zu erweitern, mit denen Afroamerikaner und andere Menschen mit afrikanischen Wurzeln derzeit konfrontiert werden.“ Mithilfe von Bibliotheken kann dieses Wissen mit allen Menschen geteilt werden.
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- Dient als Heimat der Bibliografieliste, die für #CharlestonSyllabus zusammengestellt wurde
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