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Linked Data-Pilotprojekt von OCLC

Teilnahme an der Forschung zum Verfeinern der Anforderungen

Poster für einen Auftritt der Six Fat Dutchmen
Während des Pilotprojekts katalogisiertes Konzertplakat

 

"Das Linked Data-Modell hat das Potenzial, die Art und Weise zu transformieren, wie wir Dinge beschreiben. Und der OCLC-Prototyp ist besser als MARC, wenn es darum geht, zu illustrieren, wie eine Beziehung aussieht, wenn man sie zu einer formalen Assertion macht."

Stephen Hearn
Metadata Strategist, University of Minnesota

Linked Data hat das Potenzial, Bibliotheken eine Möglichkeit zu bieten, Verbindungen zwischen Elementen herzustellen, was mit traditionellen Katalogisierungsstandards nicht möglich ist. OCLC ist führend, wenn es darum geht, zu erforschen, wie Linked Data Bibliotheken besser vernetzen und online sichtbarer machen kann. 2017 startete OCLC ein Pilotprojekt, das Metadatenexperten einer Vielzahl von Bibliothekstypen mit OCLC-Wissenschaftlern, -Produktmanagern und -Softwareingenieuren in einem praktischen Experiment zusammenbrachte. Dabei wurde ein Prototyp eingesetzt, der Bibliotheken Linked Data-Möglichkeiten bietet.

Einer der Pilotprojekt-Teilnehmer, Metadata Strategist Stephen Hearn, erläutert: "An der University of Minnesota wollten wir unbedingt mit einem Linked Data-Modell arbeiten, und dies war eine relativ einfache Möglichkeit." Das Pilotprojekt machte zudem auch noch Spaß. "Am besten hat mir am Prototyp gefallen, dass der Fokus nicht primär auf Bibliotheksdatensätzen, sondern auf der Beschreibung von Bibliotheksobjekten liegt", fährt er fort. Principal Cataloger Sarah Ross von der Cornell University fügt hinzu: "Der Prototyp ist beeindruckend. Er ist intuitiv. Und ich mag die Idee, Beziehungen einzuführen und sie Benutzern des Katalogs verfügbar zu machen."

Die Teilnehmer würdigten auch die Flexibilität der Linked Data, mit der die Ressourcenbeschreibung über das Katalogisierungsteam hinaus erweitert werden kann. „Viele von uns haben schon mit Kuratoren an speziellen Katalogisierungsprojekten zusammengearbeitet“, so Chew Chiat Naun, Head of Metadata Creation an der Harvard-Bibliothek. „Aber offene Linked Data-Plattformen wie diese können Metadatenprojekte zu einer gemeinsamen Aufgabe von Kurations- und Katalogisierungsteams machen.“ Sarah stimmt zu: „Jemand, der nicht in der Katalogisierung arbeitet, aber viel Erfahrung in einem bestimmten Bereich hat, kann den Kontext eines Elements besser verstehen als ein Katalogisierer.“

„OCLC Research ist eine wertvolle Ressource für die Bibliotheks-Community. Diesen Menschen sind dieselben Dinge wichtig wie uns und sie verstehen unsere Jobs. Darüber hinaus sind sie in der Position, unsere Interessen zu unterstützen."


Chew Chiat Naun, Leiter Metadatenerstellung, Harvard Library

Ein Vorteil des Pilotprojekts waren die engen Arbeitsbeziehungen der Bibliotheken mit OCLC. "Der Dialog ist wechselseitig und deutlich nutzbringender als früher", so Naun. Stephen stimmt zu: "Die Erfahrung, die die Entwickler mitbringen, ist außergewöhnlich. Es war toll, die umfassende Unterstützung der Entwickler von OCLC zu haben." Und Sarah bemerkt: "Es ist eine große Hilfe, einfach mit jemandem zusammenzuarbeiten, dem man die Katalogisierung nicht erklären muss." Darüber hinaus sagt sie: "Mir hat gefallen, dass OCLC etwas ausprobiert hat, uns darüber informiert hat, dass etwas nicht funktioniert, und uns bei der Suche nach einer anderen Lösung einbezogen hat." Stephen fügt hinzu: "Insbesondere bei OCLC Research arbeiten Personen, die wissen, was sie tun, und engagiert sind. Und wir arbeiten mit ihnen zusammen. Das ist wirklich super."

Am Ende des Pilotprojekts sagte Stephen: "Wir verstehen nun besser, wie Linked Data aussehen, wenn sie auf die Arten von Beschreibungen angewendet werden, die wir benötigen." Und die gemeinsame Bewältigung der intellektuellen Herausforderungen hinsichtlich Linked Data hat auch Spaß gemacht. "Mir hat bei diesem Projekt sehr gefallen, dass ich mit verschiedenen Personen über spezifische Probleme im Zusammenhang mit der beschreibenden Katalogisierung sprechen konnte", so Naun. Andere sagten: "Plötzlich wird einem bewusst, dass es evtl. eine bessere Möglichkeit gibt, etwas zu tun." Sarah teilt ein Erlebnis bei einem Anruf, bei dem Stephen eine Beschreibung eines Posters präsentierte, auf dem für ein Konzert geworben wird. Sarah: "Der Kern war die Veranstaltung, nicht das Poster – nicht das Element, das ich katalogisiere, sondern das Objekt dahinter. Und dieser Prototyp kann die beiden Konzepte trennen und verknüpfen. Das gefällt mir sehr."

Auf der Basis der Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt arbeitet OCLC weiter am Entwurf einer Lösung, um Bibliotheken bei der Verwendung von Linked Data zu unterstützen und diesen das Einrichten von Beziehungen in ihren Katalogen auf eine Art und Weise zu ermöglichen, die von Suchenden außerhalb der Bibliotheks-Community verstanden wird. "Wir benötigen etwas wie diesen Prototyp basierend auf einer Plattform, die nicht nur in Bibliotheken verwendet wird", so Naun. "Wir benötigen eine gemeinsame Community-Vorgehensweise, die weniger restriktiv ist und uns mehr Flexibilität hinsichtlich unserer Aussagen zu den Entitäten und Ressourcen bietet, an denen wir interessiert sind."

Projektübersicht

  • Ermöglichte die Zusammenarbeit von Bibliotheken mit OCLC-Wissenschaftlern, - Produktmanagern und -Entwicklern an einem Pilotprojekt für einen Dienst, das die Vorteile von Linked Data im Workflow der Beschreibung von Bibliotheksressourcen zeigt
  • Ermöglichte es Metadatenexperten, einen Prototyp eines Abgleichdiensts für die Suche und Disambiguierung von Linked Data-Entitäten und einen Editordienst für die Anzeige, Erstellung und Bearbeitung von Linked Data-Beschreibungen und -Beziehungen zu testen
  • Bezog 16 Bibliotheken ein, darunter öffentliche, nationale und spezielle Bibliotheken sowie wissenschaftliche Bibliotheken

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