Von Berlin in die ganze Welt

Die Staatsbibliothek zu Berlin (SBB) nimmt seit 2018 als Lieferantin am WorldShare ^® Interlibrary Loan (ILL) teil. „Als größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands mit geistes- und sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt war und ist die internationale Literaturversorgung über die Fernleihe der SBB schon immer ein wichtiges Anliegen“, erklärt Indra Heinrich, Sachgebietsleiterin Fernleihe und Dokumentenlieferung an der SBB.

Aufgrund ihrer hervorragenden Bestände ist die SBB ein Zentrum der nationalen und internationalen Literaturversorgung. Neben dem Hauptbestand von über 11 Mio. Büchern und rund 45.000 laufenden Zeitungen und Zeitschriften in elektronischer und gedruckter Form gehören zu ihren Beständen auch die umfangreichen Sondersammlungen mit Werken des nationalen und Weltkulturerbes.

„Natürlich ist die SBB vor allem für ihre herausragenden Bestände wie beispielsweise Beethovens Originalpartitur der 9. Sinfonie bekannt“, beschreibt Indra Heinrich die internationale Bedeutung der SBB. „Doch auch fernab der großen und berühmten Sondersammlungen gibt es in der SBB viele unbekannte Schätze zu entdecken“, führt sie weiter aus. „Hätten Sie gewusst, dass die SBB im historischen Bestand Bücher zum Leben und Werk von über 18.000 Gelehrten, Literatur zu über 4.400 Künstlerinnen und Künstlern, Werke von Shakespeare in 17 Sprachen und sogar eine eigene historische Kochbuchsammlung besitzt?“

WorldShare ILL bietet die ideale IT-Unterstützung und ermöglicht erst die Bearbeitung dieser gestiegenen Nachfrage. „Was noch vor wenigen Jahren ein stark manueller und kleinteiliger Prozess und damit sehr aufwendig war, wird nun durch WorldShare ILL automatisiert unterstützt. Das führt zu einer erheblichen Arbeitserleichterung“, erläutert Frau Heinrich. „Das betrifft nicht nur die einzelnen Arbeitsabläufe, sondern auch beispielsweise die Abrechnung der Fernleihlieferungen, die nun bequem über WorldShare ILL durchgeführt werden können.“

Die über eine Schnittstelle realisierte Verknüpfung von WorldShare ILL mit dem in der SBB eingesetzten Verwaltungssystem für Fernleihen MyBib eDoc ermöglicht es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, nun primär in MyBib eDoc zu arbeiten. Die Fernleihbestellungen müssen nicht mehr in zwei verschiedenen Systemen verwaltet werden. Das sorgt für einen deutlich effizienteren Ressourceneinsatz.

Scanmöglichkeiten in den drei Magazinstandorten der SBB im Haus Potsdamer Straße, Haus Unter den Linden und dem Außenmagazin Friedrichshagen führen außerdem dazu, dass Kopienlieferungen direkt vor Ort gescannt und unmittelbar über den elektronischen Lesesaal von MyBib ausgeliefert werden können. „Das beschleunigt die Auslieferung der Fernleihbestellungen erheblich. Denn die nehmenden Bibliotheken können nun nach der Bereitstellung im elektronischen Lesesaal den bestellten Artikel direkt ausdrucken und ihren Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stellen – ganz im Sinne des Urheberrechts. Was zuvor erst weite Strecken überwinden musste, steht nun schnell und bequem zur Verfügung“, berichtet Indra Heinrich. Natürlich werden – wenn dies nötig ist – aber auch weiterhin ganze Bände weltweit verschickt.

„Die Zeiten, in denen die Bestellzettel an der SBB mit der Schreibmaschine ausgefüllt werden mussten und sämtliche Bestellungen manuell bearbeitet wurden, sind vorbei. Mit WorldShare ILL, MyBib eDoc und MyBib eL hat die SBB das erhoffte Ziele erreicht: Eine automatisierte Unterstützung sämtlicher Prozesse in der Fernleihe“, freut sich Indra Heinrich. Keine Frage: Die SBB und WorldShare ILL sind eine gute Zusammenarbeit eingegangen – zum Wohle der Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland und der Welt.

Standort

• Berlin, Deutschland

Die Bibliothek auf einen Blick

• Mit über 11 Millionen Bänden, rund 45.000 laufenden Zeitungen und Zeitschriften in elektronischer und gedruckter Form und zahlreichen teilweise unikalen – Sondersammlungen wie Handschriften, Briefen, Musikalien, Karten, Rara, Inkunabeln und vieles mehr ist die Staatsbibliothek zu Berlin ein Zentrum der nationalen und internationalen Literaturversorgung.
• Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt und Leipzig bildet sie die virtuelle Nationalbibliothek Deutschlands.
• Umfangreiche Bestände werden auch im Rahmen der Fachinformationsdienste (FID) erworben: FID CrossAsia – Asien, FID Kartographie und Geobasisdaten, FID Slawistik, FID Internationale und interdisziplinäre Rechtsforschung.